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Fachartikel zum Thema: Erkältung – Grippaler Infekt

von Sarah Siegler, PTA des Jahres 2013

Egal ob Kleinkinderschnupfen oder Männergrippe – die Apotheke vor Ort hat mit ihrer hohen Beratungskompetenz für jeden das passende Mittel parat.

Auch wenn dank des obligatorischen Mund-Nasenschutzes die Erkältungswelle in diesem Jahr etwas geringer ausfallen mag, so ist die Erkältungszeit doch immer wieder eine absolute Hochzeit in der Apotheke. Gut vorbereitet kommen Sie mit diesen Tipps und Tricks auch selbst gut und entspannt durch diese Zeit.

Einzelne Symptome behandeln

Einstieg in das Beratungsgespräch sind immer die klassischen W-Fragen, wie: Wer hat die Beschwerden? Wie alt ist der Kranke? Welche Beschwerden liegen vor? Was haben Sie bereits unternommen? Eine richtige Grippe oder Corona muss ausgeschlossen werden. Es würde den Umfang dieses Beitrags sprengen, die Unterschiede der Erkrankungen zu erläutern. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Fakten dazu finden Sie zum Beispiel hier.

Sind die genauen Symptome erfragt, so können Sie dem Kunden geeignete Mittel zur Behandlung vorstellen. Dabei kann man sich bereits im Vorfeld Beratungspakete mit verschiedenen Präparaten schnüren. Gedacht ist hier zum Beispiel zum Thema Husten ein Hustenlöser, ein Hustenreizstiller zur Nacht, ein passender Tee und eine Erkältungssalbe. Bei Schnupfen zum Beispiel ein abschwellendes Nasenspray, einen Schleimlöser für die Nebenhöhlen eine Pflegesalbe und ein Inhalationsstift, Bei Halsschmerzen eine Lutschpastille , ein NSAR und ein Spray.  In der Beratung sollte immer der Kundennutzen im Vordergrund stehen. Mit Aussagen wie «Damit sind sie schnell wieder fit wie ein Turnschuh» oder «Das verkürzt Ihre Erkältungszeit nachgewiesenermaßen um bis zu 3 Tage», wird dem Kunden schnell klar, warum er sich für die von Ihnen vorgestellten Mittel entscheiden sollte. Die einzelnen Symptome mit Monopräparaten in einer adäquaten Arzneiform zu behandeln, ist meist die richtige Wahl. Nur in Ausnahmefällen sind Kombinationspräparate mit einer Vielzahl an Einzelstoffen besser geeignet. So wird individuell bei Hals-Rachenbeschwerden mit Lutschpastillen oder Sprays behandelt. Nase und Nasennebenhöhlen mit abschwellenden Sprays und schleimlösenden Mitteln zum Einnehmen. Auch eine Inhalation kann angeraten werden. Bei Husten und Bronchitis ist im Beratungsgespräch nach Art der Beschwerden zu fragen. Handelt es sich um trockenen Reizhusten, so sind Lutschpastillen oder Säfte anzuraten, die einen schützenden Film bilden und damit den Hustenreiz lindern. Bei Verschleimung sollte man Schleimlöser empfehlen. Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber sind mit einem geeigneten Schmerzmittel, wie Ibuprofen oder Paracetamol, im Rahmen der Selbstmedikation kurzfristig behandelbar Behalten Sie in der Beratung die Grenze der Selbstmedikation im Auge. So sollte der Kunde an einen Arzt verwiesen werden, wenn die Beschwerden sehr stark sind oder sich nach drei Tagen nicht bessern.Ob in der Beratung homöopathische, allopathische oder pflanzliche Präparate eingesetzt werden, ist vom Kundentyp abhängig. Es bedarf etwas Fingerspitzengefühl, für jeden Kunden das für ihn am besten geeignete Mittel auszuwählen.

Vorbeugen ist die halbe Miete

Aus eigener Erfahrung weiß ich, Vorbeugung ist die halbe Miete. Man kann seinen Job nur dann machen und anderen helfen, wenn man selber gesund und fit ist. Deshalb sollten PTAs speziell in der Erkältungszeit auch gut nach sich selber schauen. Um das Immunsystem so weit wie möglich zu unterstützen, sollte man auf gesunde abwechslungsreiche Ernährung und ausreichend Bewegung an der frischen Luft achten. Auch Wechselbäder oder regelmäßige Saunabesuche stärken die Abwehrkräfte. Wenn eine schlechte Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen besteht, kann die Einnahme von Zink-, Vitamin C- oder Multivitaminpräparaten sinnvoll sein. Eine gute Händehygiene sollte obligatorisch sein. Ständiges ins Gesicht Fassen ist zu unterlassen.

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Behandlung der ersten Symptome

Wird schon ab dem ersten Erkältungsanzeichen wie vermehrtes Niesen oder leichtes Kratzen im Hals mit der Behandlung begonnen, so lässt sich ein stärkerer Ausbruch der Erkrankung oftmals verhindern. Als Eintrittspforte der Erreger gelten die oberen Atemwege, weshalb eine Prophylaxe auch hier lokal wirksam sein kann. Sogenannte Erkältungs- oder Abwehrsprays bilden einen schützenden Film auf der Schleimhaut und sollen so das Eindringen der Viren verhindern.

Ich empfehle:

  • Vorbereitung auf das Beratungsgespräch ist die halbe Miete. Im Vorfeld geschnürte Beratungspakete lassen den Berater kompetent wirken.
  • Immer alle Mittel die Empfohlen werden auch herholen und auf den HV-Tisch legen. Was der Kunde sehen und anfassen kann wird eher gekauft. So landet man mühelos den einen oder anderen Zusatzverkauf mit Zusatznutzen für den Kunden.
  • Auf Grund der aktuellen Lage auch bei Erkältungssymptomen am besten immer einen Corona Schnelltest anraten.
  • Selbst vorbeugen! Während der Erkältungszeit vermehrte Saunagänge, gesunde Ernährung & Co. helfen dem Immunsystem, sich gegen die Erkältungsviren zu wehren.